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FAQ

Angehörige drängen mich auf eine naturheilkundliche Therapie, aber ich glaube nicht daran. Macht es Sinn, dennoch einen Termin abzumachen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es die Intensität der Beschwerden ist, welche entscheidet, ob man auch einmal etwas Neues versuchen möchte, dass man noch nicht kennt. Eine gesunde Skepsis ist eine gute Eigenschaft, ist sie aber übergross, dann verschliesst man sich, nicht nur gegenüber der Naturheilkunde.

Wieso soll ich einen Naturheilpraktiker aufsuchen, die Apotheke beratet mich bereits kompetent?

Apotheken und Naturheilpraktiker sind keine Konkurrenz. Ich finde es auch gut, wenn man ins Internet geht oder sich sonst informiert. Ich lasse auch gerne einmal den Apotheker ein wachsames Auge auf die Verschreibung richten und finde die Ratschläge meist sehr bereichernd.

Der Naturheilpraktiker bietet eine Therapie an und begleitet die Person bis sich die Beschwerden hoffentlich bessern. Was der Apotheker macht ist Schulmedizin mit natürlichen Heilmitteln. Er hat nicht die Zeit in die Tiefe zu gehen und geht darum gleich wie der Schulmediziner vor, er verschreibt ein Mittel gegen eine Bezeichnung einer Beschwerde. Aber bei kleinen Beschwerden warum nicht?

Haben Sie bereits Erfahrung mit solchen Beschwerden?

Das ist eine oft geäusserte Frage und hat mit der Auffassung von Krankheit im schulmedizinischen Sinne zu tun. In der Naturheilpraxis ist jeder Patient ein Individuum und wird daher anders behandelt, selbst wenn zwei Patienten mit einer vergrösserten Prostata kommen.

Dennoch ist es natürlich vorteilhaft, wenn man gewisse Zustände bereits ein- oder mehrere Male begleitet hat, allerdings weniger wichtig als in der Schulmedizin.

Naturheilkunde wirkt zwar sanft, aber das dauert mir alles zu lange. Geht das nicht schneller?

Das wird der Naturheilkunde von Personen nachgesagt, die wenig Vertrauen haben in die natürlichen Heilmethoden. Generell dauert es länger, je länger und je intensiver eine Beschwerde besteht. Oft wartet man auch sehr lange ab, weil sich die Beschwerden schleichend vergrössern. Von der Schulmedizin ist man dann gewohnt, die Symptome schnell wegzudrücken. Das ist nicht das Ziel einer naturheilkundlichen Behandlung. Hier wird versucht, die Krankheitsdynamik umzudrehen.

Gibt es in der Naturheilkunde wirklich keine Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen sind eine Erfindung der Schulmedizin. Ich gebe ein Arzneimittel gegen eine von mir benannte Krankheit. Alles, was nicht dazu dient, diese Krankheit aufzulösen nenne ich Nebenwirkung. In Tat und Wahrheit hat ein Mittel einfach verschiedene Wirkungen, und die sind abhängig von der Person und der Situation. Das ist aber sehr schwierig abzuschätzen, weil sehr individuell. Einfacher ist es, eine Packungsbeilage zu machen mit allen erdenklichen Störungen, die das Mittel verursachen kann. Das Hauptproblem für den Anwender ist abzuschätzen, welche Störung bei einem selber auftreten könnte.

In der Naturheilkunde gibt es ebenso unerwünschte Wirkungen, allerdings sind diese meist schwächer und schneller in den Griff zu bekommen, weil die Heilmittel natürlicher sind, das heisst, zuträglicher für den menschlichen Körper.

Wie kann ich meine Kosten im Griff behalten?

Zuerst muss man wissen, ob die Leistungen des Therapeuten von den Krankenkassen rückvergütet werden. Am einfachsten ist es, direkt nachzufragen, das sich die Krankenkassen gerne bedeckt geben, wenn es um Therapeuten oder Leistungen geht.

Zweitens muss man wissen, wieviel der Selbstbehalt ist. Oft werden 70- 80% der Leistungen bezahlt.

Problematisch sind auswärts vergebene Untersuchungen. Es ist sehr schwierig abzuschätzen, ob diese bezahlt werden. Da rechnet man am besten damit, dass man sie bezahlen muss und fragt frühzeitig nach dem Preis.

Je nach Versicherung werden oft alle Heilmittel vergütet. Nahrungsergänzungsmittel allerdings fast nie. Und im Ausland eingekaufte Heilmittel sehr selten.

Wichtig ist natürlich auch abzuschätzen, wie lange die Therapie dauert und was alles in der Rechnung separat aufgeführt wird. In meinem Fall ist es so, dass ich alles über die Zeit abrechne. Es gibt daher keine Überraschungen. Wenn ich zuhause etwas mache, dass ich verrechne, dann teile ich das vorher mit. Meine Regel ist ausserdem, dass ich nie mehr als eine Stunde pro Einsatz verrechne. Benötige ich mehr Zeit, so sehe ich das als eine Art Weiterbildung. Ich gehe gerne in die Tiefe und kläre die Sachen genau ab.

Ich lebe gar nicht gesund. Ich rauche, trinke ab und zu und schaue gar nicht auf meine Ernährung. Naturheilkunde ist bestimmt nicht das richtige für mich, oder?

Ich merke schon, dass es Menschen gibt, denen es fast peinlich ist, dass sie sich nicht gemäss ihren Massstäben gesund verhalten. Natürlich nehmen sie an, dass meine Massstäbe noch viel höher sind. Das ist für mich gar kein Thema, weil ich niemanden zu etwas überreden möchte. Ich zeige nur auf, was ich wahrnehme und stelle das dann zur Diskussion. In der Mehrzahl der Fälle findet man einen gangbaren Weg. Naturheilkunde ist bloss ein Mittel zum Zweck, und oft nicht das Schlechteste!

Ich weiss schon an was ich leide. Der Arzt hat gesagt, dass man da nichts machen kann, damit muss ich eben leben. Wozu soll ich da eine naturheilkundliche Therapie machen?

Meine Erfahrung ist, dass man immer etwas verbessern kann. Ich mache keine Heilsversprechungen, aber wenn man die Lebensqualität nur schon ein wenig heben kann, dann ist das meist viel mehr wert als alles andere.

Naturheilkunde will mir Vorschriften machen, wie ich leben soll. Das mag ich überhaupt nicht. Da komme ich doch besser nicht die Sprechstunde, oder?

Ich bin der Ansicht, dass eine Therapie da ist, um etwas zu verbessern, nicht um die Menschen zu ärgern! Daher mache ich auch ungern Vorschriften. Manchmal sage ich aber jemandem beispielsweise, mehr (dezente) Bewegung wäre bestimmt nicht schlecht. Wenn die Person dann zu mir zurückkommt und meint, es gehe ihr seither viel besser, dann habe ich doch etwas Gutes getan, oder?

Brauche ich zum Kontrolltermin zu kommen, ich habe ja das Therapiekonzept und die Mittel auch schon angefangen einzunehmen?

Wenn die Beschwerden weg sind kann man gut einmal auf einen Termin verzichten. Ist ja nicht gratis. Wenn man allerdings denkt, es sei nichts passiert und der Folgetermin wäre eh sinnlos, möchte ich folgendes bedenken: Den grössten Aufwand, auch finanziell, ist die Auffindung einer geeigneten Strategie, also die ersten Stunden. Vielleicht sind zu Beginn die Mittel noch nicht optimal eingestellt oder die Wirkung verläuft nahezu unbemerkt. Die Kontrolle und die Nachbehandlung sind kostenmässig mit sehr viel weniger Aufwand verbunden. Man vergibt die Chance auf Auffindung der richtigen Medikation, wenn man zu früh aussteigt.